Im Bilderbuch-China

Anfang Oktober fielen in diesem Jahr der chinesische Nationalfeiertag und das Mondfest (aka Herbstfestival aka Mondkuchen-Madness) in eine Woche. Das tun sie wohl scheinbar häufiger und gemeinsam ergeben sie die Goldene Woche, die vor allem deshalb golden ist, weil dreiviertel China frei hat und deshalb halb China unterwegs ist. Eine schnelle Umfrage unter meinen Studies ergab: 10 von 10 Studierenden fährt in dieser Woche zur Familie („Was sind deine Pläne für die Ferien?“ „Essen und schlafen!“ „Ah, ja, das ist wichtig. Und deine?“ „Essen und schlafen!“ <3).

Was also tun mit einer Woche Freizeit, einen Monat nach Ankunft in China und vor allem ohne Reisepass, denn den hält seit Wochen der chinesische Staat zwecks Ausstellung der Aufenthaltsgenehmigung fest. Diese Frage stellte zu meinem Glück nicht nur ich und nach kurzem Ideenwirbel stand fest: Es geht nach Peking.

Ich war vorher noch nie in Peking gewesen. Aber mein ganzes Leben lang ist Peking für mich immer so etwas wie der Prototyp für China gewesen. Da steht die Große Mauer, da hat der Kaiser gewohnt und ein übergroßes Porträt von Mao hängt an prominenter Stelle. Und habe ich schon die Große Mauer erwähnt?

Als ich meinen Studis erzählte, was ich in der Goldenen Woche vorhabe, sagten alle erst „Ohhh, wie schön“ und dann: „Viele Menschen!“. Peking gehört zu den beliebtesten Reisezielen innerhalb Chinas (Überraschung). Aber dank der weltbesten Reisebegleitung, von denen eine in Peking wohnt und die andere sich ebenso wie ich bereits dachte, dass dies nicht der erste Besuch sein wird, stand sehr schnell fest: Die klassischen Touristenziele sparen wir uns für das nächste Mal. Denn Peking – das wird wohl jeder Mensch bestätigen, der einmal Fuß in diese Stadt gesetzt hat – ist riesig und hat ebenso viel zu bieten. Mit unerwarteter Geschwindigkeit hat Peking mein Herz erobert.

(Nur bei der Mauer, da waren wir sehr Hipster und haben den ultimativen Travelhack gefunden. Aber diese Geschichte wird später erzählt.)